IDAHOT

Heute ist International Day Against Homophobia and Transphobia (IDAHOT). Seit 2005 wird an diesem Tag Respekt für lesbische, schwule, bisexuelle und trans* Menschen eingefordert.

Das Datum wurde zur Erinnerung an den 17. Mai 1990 gewählt, weil an diesem Tag – also vor 25 Jahren – die WHO Homosexualität von der Liste psychischer Erkrankungen gestrichen hat. Noch immer als «gestört» gelten allerdings Transmenschen – stuft die WHO trans* doch noch immer als «Störung der Geschlechtsidentität» ein.

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Und am vergangenen 28. April hat der Bundesrat beschlossen, die ‹Absichtserklärung von Valletta› zu unterschrieben – und damit Massnahmen zur Bekämpfung von Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität umzusetzen und die rechtliche und tatsächliche Situation von LGBT-Menschen zu verbessern. Fast gleichzeitig mussten wir allerdings erfahren, dass sich die Schweiz im Vergleich zum letzten Jahr im jährlichen Länderranking der ILGA um vier Plätze verschlechtert hat – und nur noch Platz 31 von den 49 Ländern in Europa erreicht. Die Schweiz erfüllt gerade 28 Prozent der Kriterien zur vollständigen rechtlichen Gleichstellung von LGBT-Menschen und befindet sich damit in trauter Gemeinschaft mit Serbien, Rumänien, Bulgarien und Polen … Ob wir Schweizer und Schweizerinnen stolz darauf sein können?

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Die Botschaft der Niederlande in Bern zeigt Flagge.

Zum IDAHOT 2015 haben Pink Cross und weitere Organisationen der Schweiz die Botschaften in Bern aufgefordert ein Zeichen zu setzen und eine Regenbogenfahne aufzuhängen. Die Botschaften der Niederlande und von Kanada machten den Anfang – und verdient ein herzliches Dankeschön dafür.

Tolle Aktion zum Eurovision Song Contest und zum fast gleichzeitigen IDHOT: Rund 120 Ampeln zeigen in der österreichischen Hauptstadt Wien gleichgeschlechtliche Paare – bei Rot legen sich Mann und Mann die Armee um die Schultern und warten; bei Grün marschieren sie händchenhaltend über die Strasse. Bei Rot bleiben Frau und Frau händchenhaltend stehen; bei Grün marschieren sie händchenhaltend los …

Und irgendwie passt auch eine Geschichte aus der Rubrik «Glanz&Gloria» zum diesjährigen IDAHOT: Der luxemburgische Premierminister gab am Freitag seinem Partner Gauthier Destenay das Ja-Wort. Damit hat die Welt ihren ersten schwulen Regierungschef, der in einer gleichgeschlechtlichen Ehe lebt.