Nationalkonferenz formiert Widerstand gegen CVP-Initiative

Am vergangenen Samstag trafen sich über 30 Organisationen zur Nationalkonferenz in Bern. Die Organisationen formieren den Widerstand gegen die homo- und transphobe Steuerinitiative der CVP und fordern die rechtliche Gleichstellung von LGBTI-Menschen in der Schweiz.

Die über 50 Teilnehmer_innen der Konferenz repräsentierten über 30 LGBTI-Organisationen, interessierte Privatpersonen und Vertreter_innen von Parteien. Im Hotel Schweizerhof Bern diskutierten die Anwesenden die Vorgehensweise zur anstehenden CVP-Initiative, Gefahren und Chancen der Schweizer Demokratie und die Thematik von Hassverbrechen gegen Homosexuelle und Transmenschen.

Als Redner_innen waren Oliver Fritz, ehemaliges Vorstandsmitglied des Abstimmungskomitee zum Partnerschaftsgesetz, Marlène Gerber und Anja Heidelberger, Politikwissenschaftlerinnen der Universität Bern und Kaspars Zalitis, Co-Präsident der EuroPride 2015 Riga/Lettland, anwesend.
Die Konferenz fordert die Bevölkerung und Politik auf:

  • die homo- und transphobe CVP-Initiative abzulehnen
  • die sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität in den Anti-Diskriminierungsartikel aufzunehmen
  • eine Meldestelle von homo- und transphober Gewalt zu fördern
  • aktuelle und zukünftige parlamentarischen Initiativen zur Verbesserung der gesetzlichen Gleichstellung von LGBTI-Menschen in der Schweiz zu unterstützen
  • Kandidaten_innen zu den Parlamentswahlen zu wählen, die sich öffentlich für LGBTI-Rechte einsetzen
  • das Recht aus eine Namens- und Personenstandsänderung von Transmenschen ohne geschlechtsanpassende Operation zu schaffen

Die Organisationen sprechen sich für ein koordiniertes und entschlossenes Vorgehen im Kampf gegen diskriminierende Initiativen und Wertehaltungen aus. Die Dachverbände Pink Cross und LOS werden sich zusammen mit ihren Partnern auch weiterhin für die Verbesserung der Lebensumstände von LGBTI-Menschen in der Schweiz einsetzen.
Pink Cross und LOS werden zudem Kandidaten_innen für die Wahlen im Herbst auf Ihre Haltung in Sachen LGBTI-Anliegen befragen und die Resultate veröffentlichen. Gleichzeitig wird das Wahlverhalten der aktuellen Poltiker_innen überprüft und zugänglich gemacht.

Gemeinsam mit RainbowLine, Pink Cop und Transgender Network Switzerland entwickelt Pink Cross eine Meldestelle zur Erfassung von homo- und transphober Gewalt, eine Stop-Hate-Kampagne und politische Vorstösse zur Erfassung von Hassverbrechen gegen LGBTI mit offiziellen Statistiken von Polizei- und Verwaltungsbehörden. Die Meldestelle soll bis Ende Jahr offiziell ihre Arbeit aufnehmen.

Gemäss Medienmitteilung