Der «Homo-Gen-Cocktail» der Wissenschaft

Ob es daran liegt, dass Zeitungen und Zeitschriften im momentanen Sommerloch nichts zu berichten haben? Oder warum gräbt «GEOkompakt» eine Geschichte aus, die eigentlich niemanden interessiert – und beschäftigt sich mit den Ursachen der Homosexualität? Und deckt auch gleich eine Sensation auf: Verantwortlich für Homosexualität ist wohl kein einzelnes Gen, sondern grad ein «Homo-Gen-Cocktail»!

Erblich vorbelastet?

Sinn macht in «GEOkompakt» vor allem eine Erkenntnis. Nämlich die Feststellung, dass heute kein Wissenschaftler mehr die Meinung vertritt, Homosexualität könnte eine Krankheit sein. Vielmehr sei sich die Wissenschaft einig, dass sie «völlig natürlich sei und kein gewählter Lebensstil». Allerdings bleibe Homosexualität für Forschende ein Phänomen, da gleichgeschlechtliche Liebe rein biologisch betrachtet ein Kuriosum darstelle: Denn wer ausschliesslich schwul oder lesbisch lebe, könne keine Nachkommen zeugen. Evolutionär betrachtet bringe diese Art von Liebe «keinen Vorteil mit sich».

In einem Punkt sei sich aber die Wissenschaft sicher: Die sexuelle Identität wird in keinem Fall bewusst gewählt. Auch sei die Suche – zum Glück – nach dem «Homo-Gen» bisher erfolglos geblieben. Eine neuere Studie will aber herausgefunden haben, «dass sich derartige Erbanlagen womöglich auf dem X‑Chromosom befinden – also auf jenem Teil des Erbguts, den Männer ausschliesslich von ihrer Mutter erben». Zudem würden zahlreiche Indizien dafür sprechen, dass Homosexualität zu einem gewissen Teil erblich sei. Sexualität sei aber generell eine äusserst komplexe Einrichtung – und dafür seien mehrere Gene verantwortlich. Wenn, dann sei vermutlich eine Konstellation verschiedener Gene, also ein „Homo-Gen-Cocktail“, für die gleichgeschlechtliche Liebe verantwortlich.

Irgendwie beruhigend, dass nicht ein einzelnes Gen für die Homosexualität verantwortlich gemacht werden kann und die Wissenschaft der Homosexualität nicht auf die Schliche kommt. Man stelle sich eine Schwangerschaftsuntersuchung vor, bei der die Ärzte «Homosexualität» feststellen und die Eltern anschliessend nach einer schlaflosen Nacht den Abbruch der Schwangerschaft beschliessen …