Der 1. August

Gestern war Nationalfeiertag! Ein freier Tag – in einem freien und friedlichen Land … Den Abend verbrachte ich patriotisch mit Lampions, meinem Partner, Freunden und einem Grill mit Plaudereien und Diskussionen – etwa über den Bischof von Chur.

Zur Geschichte der kleinen Schweiz gehört der Wille zur Integration der Regionen, Sprachen und Religionen – und dieser Wille hat die Schweiz zu dem gemacht, wie wir sie heute gerne sehen: Eine Demokratie, die für Sicherheit, Frieden und Menschenrechte steht!

Und «unser» Sven Epiney wurde im ‹Blick› vom letzten Freitag zu seinem Verhältnis zur Schweiz befragt. Auf die Frage, wie schwul die Schweiz sei, bemüht Sonnyboy Sven die Toleranz und meint:

Toleranz gilt für mich nicht nur für gleichgeschlechtliche Beziehungen. Das geht doch weit darüber hinaus. Ich hoffe, dass wir in naher Zukunft gar nicht erst über solche Fragen diskutieren müssen, weil es einfach selbstverständlich ist.

Ebenfalls am Freitag hetzt in Deutschland Vitus Huonder, «unser» Bischof von Chur, während eines Kongresses vor rund 1000 Personen gegen Homosexualität mit dem Zitat «Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Gräuel ist, und sollen beide des Todes sterben». Die Bibel lege hier die «göttliche Ordnung» dar – und würde «genügen, um die Frage der Homosexualität aus der Sicht des Glaubens die rechte Wende zu geben».

Darf ein Kirchenmann, der aus einem Land kommt, das für Sicherheit, Frieden und Menschenrechte steht, ungestraft (indirekt) zur Tötung von homosexuellen Menschen aufrufen? Ja, er darf! Die Schweiz kennt nämlich noch immer keinen Schutz vor Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität.

Pink Cross fordert von Bischof Huonder eine öffentliche Entschuldigung. Ich empfehle ihm auszuwandern. Vielleicht in eines der acht Länder, das noch die Todesstrafe für Homosexuelle kennt? Da müsste er allerdings zu einer anderen Religion konvertieren …