Nach fast 1000 Jahren: Papst küsst Patriarch

Fast 1000 Jahre ist es her: 1054 trafen sich die Oberhäupter der römisch-katholischen und russisch-orthodoxen Kirchen zu einem Schwatz trafen. Letzten Freitag war es wieder soweit – und die Zeitungen schrieben: «Endlich – Papst küsst Patriarch».

Und Franziskus (der römisch-katholische Papst) und Kyrill I. (der russisch-orthodoxe Patriarch) waren sich einig: Die Familie sei in der Krise. In einer gemeinsamen Erklärung bedauern die beiden irdischen Vertreter Gottes, dass seit ihrem letzten Treffen vor fast 1000 Jahren andere Formen des Zusammenlebens auf die gleiche Stufe gestellt werden. Familie gründe sich nämlich auf der Ehe – «dem Akt der treuen Liebe eines Mannes und einer Frau».

Schön! Der gemeinsame Kampf gegen eine bestimmte Sache (keine gleichen Rechte für gleichgeschlechtliche Paare) einigt und so haben Franziskus und Kyrill nach fast 1000 Jahren eine gemeinsame Basis gefunden – auf Kosten von uns …

Der genaue Wortlaut der gemeinsamen Erklärung von Franziskus und Kyrill:

Die Familie gründet sich auf der Ehe, dem Akt der freien und treuen Liebe eines Mannes und einer Frau. Die Liebe besiegelt ihre Verbindung und lehrt sie, sich gegenseitig als Geschenk anzunehmen. Die Ehe ist eine Schule der Liebe und der Treue. Wir bedauern, dass andere Formen des Zusammenlebens mittlerweile auf die gleiche Stufe dieser Verbindung gestellt werden, während die durch die biblische Tradition geheiligte Auffassung der Vaterschaft und der Mutterschaft als besondere Berufung des Mannes und der Frau in der Ehe aus dem öffentlichen Bewusstsein ausgeschlossen wird.