Konstruierte Geschichte in der SonntagsZeitung und die Gegendarstellung von Pink Cross

szDie SonntagsZeitung schreibt in ihrer Ausgabe vom 17. Juli 2016: «Schwule und Lesben trennen sich häufiger als Hetero-Paare». Diese Geschichte resp. deren Schlussfolgerung ist konstruiert. Der Autor verschweigt eine wichtige Information: die Ehedauer bei heterosexuellen Menschen beträgt im Durchschnitt 15 Jahre und die Scheidungsquote beträgt seit Jahren stabil jährlich rund 40 Prozent.

Im Wissen um diese 15 Jahre ist aufgrund des 2007 eingeführten Partnerschaftsgesetztes ein seriöser Vergleich mit heterosexuellen Ehen, wie es der Autor versucht, gar nicht möglich. Die Behauptung, homosexuelle Paaren trennen sich häufiger ist schlicht falsch: Homosexuelle Paare haben sich in den letzten acht Jahren jährlich zu ca. 10 Prozent getrennt, heterosexuelle Paare jährlich zu ca. 40 Prozent.

Konstruierte Geschichte

Die Geschichte der SonntagsZeitung ist konstruiert. Anstatt ein Jahr zu beleuchten und zu publizieren, wie hoch die Scheidungsrate in diesem Jahr war (2013 zum Beispiel Hetero ca. 41 Prozent, Homo ca. 10 Prozent), nimmt der Autor den Gesamtzeitraum von 2007 bis 2015 und vergleicht hier hetero- und homosexuelle Menschen im vollen Wissen darum, dass die Zahlen eine zu kurze Zeitdauer abbilden und ändern werden – weil die Ehedauer bei heterosexuellen Paaren eben bei durchschnittlich 15 Jahren liegt. Dass fast die Hälfte der heterosexuellen Paaren in diesem Verglich in fünf bis zehn Jahre gemäss jahrelanger Statistik nicht mehr zusammen sein werden, interessierte den Journalisten nicht und wird auch mit keinem Wort erwähnt. Ebenso verschweigt der Autor die rund 40 Prozent jährliche Auflösungsquote bei heterosexuellen Paare gänzlich in seinem Artikel.

Richtigstellung

Es ist falsch zu behaupten, die Scheidungsrate bei homosexuellen Paaren liege generell höher als bei Heterosexuellen: jede Statistik – auch die des Schweizer Bundesamtes für Statistik – sagt hier etwas ganz anderes: nämlich die jährliche Auflösungsquote von konstant 10 Prozent bei homosexuellen Paaren und die konstant ca. 40 Prozent bei heterosexuellen Paaren.

Auch der Blick ins Ausland stützt unsere Aussage: Sei es in Österreich, England, den USA oder Deutschland: die Scheidungsquote bei homosexuellen Paaren liegt konstant bei rund ca. 10 Prozent. Das legt den Schluss nahe, dass auch in der Schweiz diese Quote über Jahrzehnte lang stabil bleiben wird, wohingegen dem die Scheidungsquote bei heterosexuellen Paaren von 40 Prozent gegenübersteht. Die Aussage der SonntagsZeitung, dass Schwule und Lesben sich häufiger trennen würden ist also falsch und konstruiert.

Gemäss Angaben von Pink Cross