Alan David Sangines erhält europäischen «TOLERANTIA AWARD 2017»

Die europäischen «TOLERANTIA AWARDS» werden als Gemeinschaftspreis fünf europäischer Organisationen verliehen. Pink Cross als Schweizer Mitglied des Bündnisses verleiht Alan David Sangines den diesjährigen Award für seine grossen Verdienste für die LGBT-Community und LGBT-Geflüchtete in der Schweiz.

Mit den seit 2006 jährlich vergebenen «TOLERANTA AWARDS» werden Personen, Einrichtungen und Gruppen für herausragendes Engagement geehrt. Ihr Engagement betont demokratische Prinzipien wie Gleichberechtigung, Solidarität, gesellschaftliche Vielfalt und Toleranz sowie Einsatz gegen Homophobie, Rassismus, gegen jede Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit im eigenen Land, in Europa und darüber hinaus.

Alan David Sangines

Der 31-Jährige wurde in Bolivien geboren und ist in Zürich, aufgewachsen. Nach seinem Wirtschaftsrechtsstudium arbeitete er mit Geflüchteten. Seit 2010 ist er Mitglied vom Gemeinderat der Stadt Zürich. Seit 2012 ist er Vizepräsident und Politverantwortlicher des Zurich Pride Festival.

Er widmet sich schon seit langer Zeit dem Kampf für LGBT-Rechte. Dabei setzt er sich besonders für die Rechte von Minderheiten innerhalb der LGBT-Communities ein. Mit Hilfe einer Menschenrechtsorganisation unterstützte er LGBT-Geflüchtete in der Schweiz. Von 2012- 2016 war er Vorsitzender der LGBT-Fachkommission der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz und kämpfte dafür, dass LGBT-relevante Themen und Forderungen Bestandteile des Parteiprogramms wurden. Seit 2012 ist er Politverantwortlicher des Zurich Pride Festivals, wo er sich für eine stärkere Fokussierung der Pride auf Politik einsetzte. Sein Engagement hat dazu beigetragen, dass an der Zürich Pride wieder politische Botschaften in den Vordergrund rückten.

Alan war schon immer ein furchtloser und kraftvoller Fürsprecher für die Rechte von LGBT und für Minderheiten innerhalb der LGBT-Community. Er arbeitete über Parteigrenzen hinweg mit diversen Organisationen und Unternehmen zusammen, um die Gleichberechtigung für LGBT in unterschiedlichen Belangen zu erreichen. Sobald politische Debatten über die Belange von LGBT ausgelöst werden, ist er einer der ersten politisch engagierten Menschen, die von den Medien kontaktiert werden. Durch seine unverblümte Schreibweise in seinem Blog, der sich LGBT-Themen widmet, wurden bereits zahlreiche öffentliche Diskussionen und Medienberichterstattungen ausgelöst. Er war bereits Teilnehmer diverser öffentlicher Debatten, gab Zeitungs‑, Fernseh- und Radiointerviews und äussert sich in diesen Interviews klar zu seinem Kampf für die Gleichberechtigung von LGBT.

In seinem Einsatz für LGBT-Geflüchtete klärte er Menschen sowohl innerhalb als auch außerhalb der LGBT-Communities über deren schwierige Situation auf, die häufig vergessen wird. In diesem Zusammenhang hatte er nie Angst davor, Problematiken wie Rassismus und die Diskriminierung von Geflüchteten, Ausländern und anderen Minderheiten innerhalb der LGBT-Community anzusprechen. Häufig waren hitzige Debatten und Gegenreaktionen die Folge, die er furchtlos einging. So machte er auch die Situation von LGBT-Geflüchteten zum offiziellen Motto der Zurich Pride 2017, was zu landesweiten Medienberichten und Debatten zur Situation dieser Menschen führte.
Daher möchten wir seine Entschlossenheit und seinen effektiven Kampf für die Gleichberechtigung von LGBT ehren. Zusätzlich würdigen wir seinen Einsatz, Minderheiten innerhalb der LGBT-Community, wie beispielsweise Geflüchtete, in den Mittelpunkt zu setzen.

Die weiteren Preisträger*innen von 2017 sind:

  • Deutschland: Heiko Maas (Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz): hat als erster deutscher Bundesjustizminister erklärt, dass der deutsche Staat mit dem erst vor zwanzig Jahren ersatzlos gestrichenen Paragraf 175 «grosse Schuld auf sich geladen» hat
  • Frankreich: Stéphane Corbin (Sänger und Komponist): für seine Zeichen gegen LGBT-Feindlichkeit in seiner kreativen und musikalischen Arbeit. Océane Rosemarie (Sängerin, Komikerin, Schauspielerin und Regisseurin): für die Thematisierung der Liebe zwischen Frauen
  • Polen: Elżbieta Szczęsna (Mitbegründerin des Vereins «Akceptacja»): für ihr grosses Engagement für Eltern mit LGBT-Kindern
  • Nordirland: Chris Hudson (Pfarrer): für seinen Mut und seiner Solidarität gegenüber LGBT