Happy Birthday, Tom!

Vor ein paar Minuten ist der wöchentlich stattfinde virtuelle Apéro der Gruppe «schwul60plusminus» von hab queer bern zu Ende gegangen. Und da hat uns Kurt darauf hingewiesen, dass heute Touko Laaksonen 100 Jahre alt geworden wäre.

Geboren ist Touko in einer finnischen Kleinstadt. Und er ist so berühmt, dass mensch im Tourismusbüro in Helsinki einen Erlebnisspaziergang zu seinem Leben buchen kann. Und keine Briefmarke wurde in Finnland so oft abgeleckt – äh, gekauft – wie diejenige, die ihm gewidmet ist.

Und so haben wir natürlich virtuell in unserer Runde auf den 100. Geburtstag angestossen – und dabei waren wir gedanklich bereits in die rund 3500 Zeichnungen versunken, die Touko mit dem Pseudonym Tom of Finland im Laufe seines Lebens angefertigt hatte.

Auf Tom of Finland anstossen und ihn feiern ist auch ganz im Sinne der Tom of Finland Foundation: «Am 8. Mai ermutigen wir alle, etwas Schönes zu machen und es zu teilen – backt einen Kuchen, öffnet eine Flasche Wein und sprecht einen Toast auf Tom und sein Vermächtnis aus».

Niemand habe in den letzten 100 Jahren so intensiv dazu beigetragen, wie schwule Männer sich selbst sehen und sehen wollen wie Tom of Finland, schreibt Queer.de zum heutigen Geburtstag: «Tom liebte die Männer, die er zeichnete, er liebte sich selbst und die Männer auf seinen Bildern liebten einander. Sie haben nichts dagegen, betrachtet und begehrt zu werden, im Gegenteil, ihre Inszenierung ist genau darauf ausgerichtet, dass das passiert.»

Und der britische Menschenrechtsaktivist Peter Tatchell sagt über das Vermächtnis von Tom von Finnland: «Er bestätigte unsere Sexualität und gab uns Schwulen in einer Zeit Hoffnung und Zuversicht, in der viele Homophobie und sexuelle Schuld verinnerlicht hatten». Seine Bilder hätten den Stereotyp auf den Kopf gestellt, dass Schwule schwach seien. Und als Gegenmittel gegen die heteronormative Darstellung von männlicher Homosexualität sollten wir auch heute noch die Zeichnung von Touko Laaksonen verstehen.