Die Vereinigten Nationen verurteilen sogenannte «Konversionstherapien»

In einem soeben vorgestellten Bericht haben die Vereinten Nationen die «Heilung» von homo und trans Menschen scharf kritisiert. Solche sogenannte «Konversionstherapien» seien «erniedrigend und grausam» und sollten weltweit verboten werden.

Erstellt wurde der 22-seitige Bericht von Victor Madrigal-Borloz, dem LGBT-Chefermittler der Vereinten Nationen. Gemäss dem Bericht sind die Hälfte der Opfer von «Konversionstherapien» Kinder und Jugendliche. 80 Prozent waren zum Zeitpunkt der «Therapien» 24 Jahre oder jünger. Die Methoden seien weltweit sehr unterschiedlich. In Mosambik würden beispielsweise Lesben von «Heilern» durch Exorzismen und «korrektive Vergewaltigungen» traktiert werden und im Iran würde Homosexuellen empfohlen, sich einer Geschlechtsanpassung zu unterziehen. In Westeuropa – etwa in Deutschland und Italien – würden vor allem evangelikale Kirchen solche «Heilungen» anbieten. Zudem seien «Konversionstherapien» oft «lukrativ». So koste etwa in den USA eine «Behandlung» bis zu 26’000 Dollar.

Gemäss dem Bericht sei es völlig unklar, wie viele Menschen «Konversionstherapien» ausgesetzt werden, da es keine genauen Untersuchungen gebe. Nach einer Schätzung der University of California seien in den USA bisher unter den heute 18- bis 59-Jährigen rund 700’000 solcher «Therapien» durchgeführt worden.

Seit Jahren betont der Weltärztebund, dass «Homo-Heilung» Menschen in Depressionen und sogar in den Selbstmord treiben kann und deshalb eine Menschenrechtsverletzung sei.

Bei uns in der Schweiz war die «Homo-Heilung» im letzten Jahr Thema. In der Antwort auf die Motion «Verbot der Heilung homosexueller Jugendlicher» verurteilte der Bundesrat im vergangenen September zwar jede Form solcher «Therapien» bei Jugendlichen, lehnte die Motion aber trotzdem ab. In der Begründung zu ihrer Motion schrieb Nationalrätin Rosmarie Quadranti, dass diese «Therapien» auch in der Schweiz traurige Realität seien und es immer noch Menschen gäbe, die sich sicher sind, dass die sexuelle Orientierung wählbar ist.