Vorgänge bei der Heilsarmee müssen untersucht werden
«Umpolungsversuche» an homo- und bisexuellen Personen werden heute in der Schweiz noch immer durchgeführt. SRF rec. hat aufgedeckt, dass auch ein Seelsorger der Heilsarmee Homosexualität «wegbeten» will. Pink Cross startet deshalb eine Petition an den Bundesrat und fordert ihn auf, die Vorgänge bei der Heilsarmee zu untersuchen. Der Bundesrat muss zudem Konversionsmassnahmen endlich verbieten.
Seit Jahren wird von LGBT-Verbänden gefordert, sogenannte «Konversionstherapien» zu verbieten, die das Ziel haben, die sexuelle Orientierung von homo- und bisexuellen Menschen zu verändern. Dabei ist erwiesen, dass solche «Umpolungsversuche» höchst schädliche und traumatisierende Folgen für die Betroffenen haben. Viele von ihnen haben jahrelang mit den Auswirkungen zu kämpfen.
Nun wurde publik, dass ein Seelsorger der Heilsarmee mit dem verdeckten Reporter von SRF betet, dass Jesus ihn von seiner «Hingezogenheit zu Männern» und seiner «gleichgeschlechtlichen Liebe lösen» soll. Das ist umso stossender, weil die vielfältigen Angebote der Heilsarmee mit mehreren Millionen jährlich von der öffentlichen Hand unterstützt werden. Gleichzeitig bleibt die Stellungnahme der Heilsarmee dürftig und eine klare Distanzierung von dieser «Wegbetung» fehlt.
Pink Cross fordert nun mit einer Petition den Bundesrat auf, die Vorgänge bei der Heilsarmee national koordiniert zu untersuchen und zu gewährleisten, dass nirgends mit Steuergeldern Konversionsmassnahmen durchgeführt werden.
Der Bundesrat hat bisher keinen Handlungsbedarf gesehen, gegen Konversionsmassnahmen vorzugehen und die politischen Vorstösse der letzten Jahre wurden immer abgeschrieben. Offensichtlich gibt es aber Handlungsbedarf. Denn nicht nur die Heilsarmee, auch andere Organisationen, Seelsorger*innen und Therapeut*innen haben einen fragwürdigen Umgang in der Unterstützung von queeren Menschen und/oder führen Konversionsmassnahmen durch.
Mit der Petition wird der Bundesrat auch aufgefordert, endlich ein Verbot von Konversionsmassnahmen an LGBT-Menschen voranzutreiben. Momentan sind mehrere parlamentarische Initiativen im Parlament hängig, die ein solches schweizweites Verbot und die Unterstrafestellung von Konversionsmassnahmen fordern.