Schäbige Stimmungsmache gegen trans Personen in Deutschland

Widerliche Hetze gegen trans Personen in Deutschland …

Im Mai 2019 – also vor über drei Jahren – ging das «Regenbogenportal» der Bundesregierung zu gleichgeschlechtlichen Lebensweisen und geschlechtlicher Vielfalt online. Gemäss einer Meldung von Queer.de hat sich nun die AfD gegen das «Regenbogenportal» und vor allem gegen trans Personen eingeschossen, nachdem die CDU-Politikerin Julia Klöckner Stimmung gegen das Portal machte («Das ist doch irre: Bundesregierung empfiehlt sehr jungen, unsicheren Menschen Pubertäts-Blocker!»). 

Die trans Bundestagsabgeordnete Nyke Slawik klärte Julia Klöckner zwar darüber auf, dass erstens Pubertätsblocker nur nach «gesicherter Diagnose» und vielen Arztbesuchen verschrieben würden und zweitens eine Hormontherapie erst durchgeführt werde, wenn die trans Identität «stabil» sei. Trotzdem lästerte daraufhin Beatrix von Storch von der AfD in einem Video: «Heute ist es nicht mehr cool, schwul zu sein. Heute ist es cool und vogue, trans zu sein.» Die rechte Bundestagsabgeordnete vertritt somit die besonders in Russland populäre Meinung an, dass «Propaganda» für queere Lebensweisen Menschen homosexuell oder trans mache. In einem weiteren Eintrag auf Facebook wurde von Storch noch abfälliger. Da das «Regenbogenportal» davon ausgehe, dass vier Prozent der Bevölkerung trans seien, gebe es also «3.3 Millionen Transen» in Deutschland. Dazu setzte sie den Hashtag #Transwahn.

Mit der Diskussion um das neue Selbstbestimmungsgesetz dürfte der Ton in Deutschland noch rauer werden. Wie bereits in der Schweiz soll auch in Deutschland jeder Mensch endlich sein Geschlecht und seinen Vornamen mit einem einfachen Verfahren auf dem Standesamt ändern können. Wie Queer.de schreibt, würden sich nun «bislang ungekannte Koalitionen» bilden, «etwa zwischen Feministinnen und Rechtsextremen». So wettert etwa die «Emma» gegen das Gesetz: «Transaktivisten sagen gerne, dass wir ihnen ihre Existenz absprechen, doch wessen Existenz wird hier abgesprochen, wenn ihr ‹Frau› zu einer leeren Worthülse macht?».

Was für Deutschland gilt, gilt auch bei uns in der Schweiz: Lassen wir diese widerliche Hetze gegen trans Personen unerwidert zu, sind schlussendlich auch die erkämpften Rechte von Schwulen und Lesben wieder in Gefahr.