Mein Wort zum Sonntag: Eine Liebeserklärung an den Stammtisch

Am vergangenen Mittwoch war es wieder soweit: «der fröhliche mittwoch» stand auf meinem Terminkalender. Vater des HAB-Stammtisches ist «Mutter» Fröhlich. Er findet monatlich jeweils im Restaurant Bahnhof Weissenbühl in Bern statt.

Zugegeben: Auch wenn sich die HAB – die ehemaligen Homosexuellen Arbeitsgruppen Bern – seit ein paar Jahren «queer» nennen, ist der «fröhliche» Stammtisch im Restaurant Bahnhof Weissenbühl sehr «männlich» dominiert. Wir Schwestern vom «fröhlichen» Stammtisch passen aber gut in das Ambiente des Restaurant Bahnhof Weissenbühl – so altersmässig meine ich – ist doch der jüngste Teilnehmende knapp 50 und der älteste über 80.

Mir scheint sowieso, dass im Bahnhöfli die Zeit stehen geblieben ist. Deshalb habe ich mich auch nicht gewundert, dass die Leute am Tisch nebenan mit ernster Miene ein urchiges Lied anstimmten. Und entsprechend stört es auch wenig, wenn Wirt, Gastgeber und Mitschwester Martin auf der Webseite die Gäste noch immer mit «Der Sommer ist da» begrüsst und sommerliche Gerichte wie das hausgemachte Roastbeef und verschiedene Fitnessteller anbietet.

Dabei stand am vergangenen Mittwoch die herbstliche und traditionelle «Metzgete» auf der Menükarte des Bahnhöflis. Natürlich konnte ich nicht widerstehen und genoss die leckeren Sachen – auch die Kutteln und die Blut- und Leberwürste – vom Buffet.

Und so wie immer diskutierten wir auch am vergangenen Mittwoch an unserem Stammtisch über Politik (wird Daniel Jositsch tatsächlich diskriminiert?), philosophierten und tratschten über das Leben (er ist halt eine Klemmschwester) und schwärmten von früheren Zeiten (weisst du noch?).

Ich liebe den «fröhlichen» HAB-Stammtisch! Wegen den sympathischen Leuten natürlich, die jeweils teilnehmen. Wir sprechen nämlich die gleiche Sprache und haben die gleichen Interessen – der Stammtisch ist vielleicht sogar etwas wie «Wahlfamilie» – mindestens im Geiste sind wir eben Schwestern (geblieben).

PS: Selbstverständlich sind nicht nur Schwestern, sondern auch andere Geschlechtsidentitäten und sexuelle Orientierungen willkommen. 

Diskussion

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