An meinem Arbeitsplatz bekomme ich immer wieder den Auftrag, Formulare zu gestalten. So auch letzte Woche für eine Firma, die Alarmsysteme verkauft und installiert. Und da stand auf dem Manuskript «Tel.-Nr. Mann» und «Tel.-Nr. Frau» …
Natürlich habe ich mir erlaubt, eine etwas «modernere» Formulierung zu gebrauchen – und schrieb «Tel.-Nr. Partner*in 1» und «Tel.-Nr. Partner*in 2». Und wie üblich übermittelte ich der Kundschaft ein «Gut zur Ausführung» per Mail – mit der Bitte um Produktionsfreigabe … und der Bemerkung: «Mein Lebenspartner und ich hätten bei der Einteilung ‹Mann/Frau› Mühe, unsere Telefonnummern richtig anzugeben – da wir uns selten einig sind, wer bei uns nun ‹die Frau› ist.»
Prompt kam das PDF mit Korrekturen zurück – ich müsse «Tel.-Nr. Mann» und «Tel.-Nr. Frau» schreiben. Und als Kommentar: «Da die allermeisten unserer Kunden Mann und Frau sind, würde es uns eher vor Probleme stellen, da dann nicht mehr ersichtlich ist, welche Nummer nun zu wem gehört. Deshalb lassen wir das für den Moment so wie gehabt.»
Ich hätte gerne daraufhin noch ein paar Kommentare zurückgeschrieben, aber «es» dann doch sein lassen, wegen «Kund*in ist König*in» und so … So hätte ich aber gerne gewusst, warum nur von «Kunden» gesprochen wird, obschon offenbar «Männer» und «Frauen» zur Kundschaft gehören. Und auf dem Formular zudem die Möglichkeit zur Angabe der Pronomen fehle.
Und gerne hätte ich von meiner Kundschaft erfahren, ob sie sich jeweils darüber Gedanken machen würde, welches Stäbchen bei den chinesischen Essstäbchen die Gabel ist!
Genialer Punkt mit den Essstäbchen – den merke ich mir!